Pressemeldung
Bauhauptgewerbe: Positiven Saisonstart verstärken - Jetzt Investitionen anschieben
Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Bauhauptgewerbe im März 2025 bei Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe:
„Im ersten Quartal konnten wir einen nominalen Orderzuwachs von 12,5 Prozent verzeichnen. Zu diesem Wachstum haben sowohl der Hochbau mit einem nominalen Plus von 9,5 Prozent als auch der Tiefbau mit einem Plus von fast 15 Prozent beigetragen. Erfreulich ist, dass der Hochbauanstieg maßgeblich durch den Wohnungsbau getragen wird, der mit einem nominalen Orderplus von gut 16 Prozent beiträgt.
Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass wir im Wohnungsbau von einem äußerst niedrigen Ausgangsniveau starten: Bis 2024 war die Nachfrage um etwa 20 Prozent unter das Niveau von 2021 gefallen. Und auch wenn die Auftragslage positive Signale sendet, sehen wir bei den Baugenehmigungen – insbesondere im Mehrfamilienhausbau – als Frühindikator nach wie vor keine Trendwende.
Angesichts von nur noch knapp 252.000 fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2024 bleiben wir deutlich hinter dem prognostizierten Bedarf von 320.000 bis 340.000 Wohneinheiten zurück. Umso dringlicher ist es jetzt, dass der von der Bundesregierung angekündigte ‚Wohnungsbau-Turbo‘ startet. Investoren warten auf klare Signale.
Im Tiefbau zeigt sich die Orderentwicklung weiterhin volatil. Großprojekte wie die der Deutschen Bahn haben im gewerblichen Tiefbau im ersten Quartal 2025 zu einem deutlichen Auftragsplus von rund 32 Prozent geführt.
Auch im Straßenbau prägen Großprojekte das Nachfragebild. Nach einem verhaltenen Jahresauftakt verzeichnete der März einen Nachfrageanstieg von 9,5 Prozent. Insgesamt ergibt sich damit im Straßenbau im ersten Quartal ein nominaler Zuwachs von gut vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im sonstigen öffentlichen Tiefbau wird das Orderniveau aus dem Vorjahr um ca. zwei Prozent verfehlt.
Insgesamt bereitet die Bauwirtschaft trotz schwieriger Rahmenbedingungen und geringer Auslastung die Startbahn für den angekündigten Bau-Turbo der Bundesregierung. Die Bauunternehmen haben trotz schlechter Auslastung durchgehalten – jetzt müssen die Aufträge kommen, insbesondere für Handwerk und Mittelstand, die rund 75 Prozent der Beschäftigten stellen.
Damit Investitionen anlaufen können, muss noch vor der Sommerpause Klarheit über die konkrete Verwendung der Mittel aus dem Sondervermögen herrschen. Zugleich müssen die Infrastrukturinvestitionen im Bundeshaushalt 2025/2026 rasch erkennbar werden, um Planungssicherheit zu schaffen.“
Nach den Daten das Statistischen Bundesamtes haben die Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten im ersten Quartal ca. 21,5 Mrd. Euro umgesetzt, nominal ein Zuwachs um 6,5 Prozent, real um 4,3 Prozent.