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Pressemeldung

Bauen braucht Gips - Die Verbände des Trocken-, Aus- und Leichtbaus fordern die Sicherstellung der heimischen Gipsversorgung

Im Zuge der Bemühungen, die CO2-Emissionen zu verringern, wurde in Deutschland der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern beschlossen und befindet sich aktuell in der Umsetzung. Damit verbunden sind jedoch drängende Fragen für andere Wirtschaftszweige und Wertschöpfungsketten, die beantwortet werden müssen. So wird aufgrund des Kohleausstieges bald kaum noch Gips aus den Rauchgasreinigungsanlagen der Kraftwerke (REA-Gips) zur Verfügung stehen, der bisher für die deutsche Gipsindustrie die wichtigste Rohstoffquelle war. Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung wird ein wichtiger Stoffkreislauf unterbrochen, der besonders im Interesse des heimischen Bauens liegt, aber auch andere Wirtschaftszweige tangiert, und nun neu gedacht werden muss.

Gips ist ein seit Jahrtausenden bewährtes Naturprodukt. Auch in der Moderne wird der Gips für wichtige medizinische, bauliche und weitere Lösungen in Deutschland verantwortlich genutzt. Er bildet die Basis  wichtiger nachgelagerter Wertschöpfungsketten mit unzähligen Arbeitsplätzen.

Besonders im Bauwesen wird der Bedarf an Gipsprodukten absehbar steigen, denn der Einsatz von Gips als hochwertigem ökologischen Baustoff dient auch wichtigen gesellschaftlichen Zielen: U.a. der Förderung nachhaltiger leichter Bauweisen und der sozialverträglichen urbanen Entwicklung und Wohnraumschaffung.

In Deutschland fehlen hunderttausende von bezahlbaren Wohnungen. Moderner Hochbau und Wohnungsbau soll ökologisch, flächensparend, flexibel nutzbar, ressourceneffizient, brandsicher und bezahlbar sein. Für den Klimaschutz steht die Modernisierung jedes zweiten Bestandsgebäudes an, wie die EU-Kommission in ihrer Strategie „Renovierungswelle“ des Green Deal vorschlägt. Klimafreundlicher Trocken- und Leichtbau ist die Antwort auf diese Anforderungen und Bauaufgaben. Der zentrale Baustoff dafür ist Gips, zu dem es keine Alternative mit ähnlich positiven Eigenschaften gibt.

Die Unternehmen der Gipsindustrie sind also Teil der Lösung, um die beschriebenen gesellschaftlich gewünschten Bauvorgaben erfüllen zu können. Daher ist es wichtig, ausreichend Gips aus heimischen Quellen zur Verfügung zu stellen.

Zwei besonders zielführende Antworten gibt es dazu aus der Branche: Zum einen die Optimierung der Recyclingquote und zweitens die Nutzung ortsnaher, regionaler Naturgipsvorkommen, wie dies schon seit über 100 Jahren geschieht und auch im Kohleausstiegsgesetz betont ist.

Das Recycling aller zur Verfügung stehender Gipsabfälle ist schon jetzt ein Ziel aller Partner der Wertschöpfungskette, an dem seit Jahren kontinuierlich gearbeitet wird. Aufgrund der geringen Mengen und der benötigten  Qualität wird Recycling nur ein Teil der Lösung sein können. Phosphorgipse stellen keine Alternative zu REA-Gipsen dar. Bislang lässt sich die durch den sukzessiven Wegfall von REA-Gips entstehende Bedarfslücke jedoch vor allem durch die zusätzliche Gewinnung von Naturgips schließen.

Wie nahezu alle anderen Baustoffe in Deutschland wird auch Naturgips im Sinne der Nachhaltigkeit ortsnah abgebaut und weiterverarbeitet. Beim heimischen Naturgipsabbau gehen die Unternehmen so umweltschonend wie nur möglich vor – kontrolliert von den zuständigen Institutionen und politischen Gremien sowie unter den Augen vieler kritischer Bürgerinnen und Bürger. Es handelt sich um zeitlich begrenzte Eingriffe nach den weltweit strengsten Umweltvorgaben, wie sie in Europa und insbesondere in Deutschland gelten. Die Verfahren werden mit umfangreichen Maßnahmen für Fauna und Flora begleitet. So werden auf aktiven und ehemaligen Abbauflächen oft wertvolle Biotope für gefährdete Tier- und Pflanzenarten geschaffen.

In Deutschland selbst gibt es ausreichend noch nicht genutzte Lagerstätten dieses wertvollen natürlichen Baustoffes für die nächsten Generationen, wenn sie denn schon jetzt vorausschauend gesichert und zu gegebener Zeit zugänglich gemacht würden.

Daher appellieren wir an die Politik, den Naturschutz und die Gesellschaft, konstruktiv am Dialog und den Lösungen zur Deckung des Gipsbedarfes mitzuwirken, um auch künftigen Generationen natürliche und nachhaltige Lösungen mit Gips zur Verfügung stellen zu können, weiterhin zum bezahlbaren, nachhaltigen Bauen beizutragen und gleichzeitig Arbeitsplätze in heimischen Produktionsstandorten zu sichern.

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Bauen braucht Gips - Die Verbände des Trocken-, Aus- und Leichtbaus fordern die Sicherstellung der heimischen Gipsversorgung

Im Zuge der Bemühungen, die CO2-Emissionen zu verringern, wurde in Deutschland der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern beschlossen und befindet sich aktuell in der Umsetzung. Damit verbunden sind jedoch drängende Fragen für andere Wirtschaftszweige und Wertschöpfungsketten, die beantwortet werden müssen. So wird aufgrund des Kohleausstieges bald kaum noch Gips aus den Rauchgasreinigungsanlagen der Kraftwerke (REA-Gips) zur Verfügung stehen, der bisher für die deutsche Gipsindustrie die wichtigste Rohstoffquelle war. Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung wird ein wichtiger Stoffkreislauf unterbrochen, der besonders im Interesse des heimischen Bauens liegt, aber auch andere Wirtschaftszweige tangiert, und nun neu gedacht werden muss.