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Konjunkturbericht

Konjunkturentwicklung Bauhauptgewerbe August 2021

Dynamische Baunachfrage in allen Bausparten; Lieferengpässe bremsen Bautätigkeit und erhöhen Druck auf Baupreise.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe haben die Order im August im Vorjahresvergleich um 19 % zugelegt. Dabei ist zu beachten, dass die Basiswerte im Vorjahr beim Wirtschaftsbau und öffentlichen Bau, bedingt auch durch die Corona-Krise, sehr niedrig ausgefallen waren. Kumuliert liegen die Order um 6,4 % über dem Vorjahresniveau.

Die Entwicklung sowohl bei den Ordern als auch beim Umsatz ist allerdings auch preisgetrieben. Das hat seine Ursache im deutlich höheren Preisniveau beim Einkauf von Baumaterialien (Real haben die Order insgesamt bis August um 1,6 % zugelegt).

Die Erzeugerpreise z.B. für Bauholz liegen immer noch mehr als doppelt so hoch wie zum Vorjahreszeitpunkt. Bei Kunststoffprodukten, wie Rohren und Dämmstoffen, liegen die Preise um 30% bis 40% über Vorjahresniveau, bei Stahl sind es gut 80%. Ein stückweit gelingt es den Bauunternehmen diesen Druck auch an den Markt weiter zu geben. So liegen die Baupreise insgesamt um gut 5% über dem Vorjahresniveau.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes erreichten die Umsätze in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten im August 8,6 Mrd. Euro (+6,8 %). Dabei gab es Zuwächse in allen Bausparten, im Wohnungsbau bei ca. +10 %, im Wirtschaftsbau bei +5 % und im öffentlichen Bau bei ca. +6 %.

In den einzelnen Bausparten gab es folgende Entwicklungen:

Die Nachfrage im Wohnungsbau bleibt auf hohem Niveau, im August bei ca. +7 % und kumulativ bei +13 % gegenüber dem Vorjahr. Das spricht auch für eine stabile Umsatzentwicklung in dieser Sparte in den folgenden Monaten. Allerdings ist hier, seit dem Auslaufen der Förderung durch das Baukindergeld im ersten Quartal, ein Nachlassen bei der Beantragung von Genehmigung für Bauvorhaben, insbesondere bei Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern zu verzeichnen. Hier wird die neue Bundesregierung Impulse neu setzen müssen, wenn es die Koalitionspartner mit der in ihren Wahlprogrammen angekündigten Förderung von Wohneigentum ernst meinen.

Der Umsatz im Wohnungsbau erreichte in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten im August gut 2,1 Mrd. Euro (+10 %). Per August wurden im Wohnungsbau mehr als 15 Mrd. Euro umgesetzt. Damit wurde das Vorjahresniveau gut egalisiert (+1,4 %). Noch zum Ende des ersten Quartals 2021 lag das Niveau bei -11 % gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum. Maßgeblich dafür war der Pendelrückschlag aus dem in 2020 abgesetzten Mehrwertsteuersatz sowie witterungsbedingte Behinderungen.

Insgesamt festigt sich in den letzten Monaten die Nachfrage aus der Wirtschaft wieder. Kumuliert liegen die Order im Wirtschaftsbau mittlerweile nominal um 11 % und real um 5 % über Vorjahresniveau. Allerdings ist die Nachfrage bei den Gebäudetypen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Bei den Bürogebäuden hat die Beantragung von Baugenehmigungen erkennbar zugelegt (ca. +13 %; bemessen nach Baukosten). Dies war angesichts verstärkter Arbeit im Homeoffice nicht unbedingt zu erwarten. Demgegenüber reichen die Genehmigungen für Handelsgebäude nicht an Niveau des Vorjahres heran (-15 %). Die Nachfrage aus der Industrie an Fabrikgebäuden lässt bisher auch Dynamik vermissen (ca. +1 %). Hier dürften nach wie vor unterbrochene Lieferketten auf die Investitionsneigung durchschlagen.

Der Umsatz im Wirtschaftsbau erreichte in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten im August gut 3,4 Mrd. Euro (+5,3 %). Per August wurden im Wirtschaftsbau fast 25 Mrd. Euro umgesetzt. Damit wurde das Vorjahresniveau nahezu egalisiert (-0,1 %).

Volatil und schwach ist die Nachfrage im öffentlichen Bau ausgeprägt. Auch wenn die Order im August deutlich zulegten (+21 %) reicht die Nachfrage per August nicht an das Vorjahresniveau (- 2,5 %). Das kennzeichnet die verengten Handlungsspielräume der Kommunen infolge der Corona-Krise. Ohne eine fortgesetzte Stützung durch den Bund wird es hier nicht gelingen, dem Investitionsstau beizukommen. Aber auch bei der Autobahn GmbH braucht es einen stabileren Auftragsflow.

Der Umsatz im öffentlichen Bau erreichte in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten im August ca. 3,0 Mrd. Euro (+6,2 %). Per August wurden im Öffentlichen Bau gut 19 Mrd. Euro umgesetzt. Damit wurde das Vorjahresniveau um 3 % verfehlt.

Den Unternehmen gelingt es weiterhin Arbeitskräfte hinzuzugewinnen. Per August waren in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten jahresdurchschnittlich knapp 495.000 Beschäftigte registriert, gut 6.000 mehr als vor einem Jahr (+1,3 %)

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Konjunkturentwicklung Bauhauptgewerbe August 2021

Dynamische Baunachfrage in allen Bausparten; Lieferengpässe bremsen Bautätigkeit und erhöhen Druck auf Baupreise.