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Konjunkturbericht

Baukonjunktur im Februar 2018: Hohe Nachfrage nach Bauleistungen bringt Bautätigkeit im Frühjahr 2018 schnell in Schwung

Das Bauhauptgewerbe startete mit einem Auftragsbestand von 40,6 Mrd. € in das Baujahr 2018. Dies bedeutet eine Steigerung um ca. 6 Mrd. € bzw. 17 % gegenüber dem Jahresbeginn 2017. Dies war das sechste Jahr infolge eine Steigerung und fast eine Verdopplung des Bestandes zum Jahresbeginn 2012. Die im Januar und Februar 2018 gegenüber dem Vorjahr jeweils weiter gestiegenen Order kennzeichnen eine hohe Nachfrage nach Bauleistungen in allen Bausparten.

 

Die Bautätigkeit ist im Frühjahr 2018 saisonuntypisch stark ausgebildet: Eine insgesamt für die Wintermonate Januar und Februar als vergleichsweise „milde“ zu charakterisierende Witterung lässt bei hohen Auftragsbeständen bereits zu Jahresbeginn das Arbeiten auf vielen Baustellen, auch im Tiefbau, zu.

Zum Jahresende 2016 hat das Statistische Bundesamt die Aufschätzung zur Konjunkturentwicklung für alle Betriebe im Bauhauptgewerbe (Umsatz, Arbeitsstunden, Beschäftigte) eingestellt. Bereitgestellt werden nur noch die Daten für Betriebe ab 20 Beschäftigten. Für diesen Meldebereich liegt der Umsatz per Februar mit 8,2 Mrd. Euro um ca. 15,7 % über dem Vorjahreswert. Umsatzsteigerungen sind dabei in allen Bausparten zu verzeichnen. Diese Ergebnisse sind allerdings nicht überzubewerten; denn die Umsatzanteile von Januar und Februar entsprechen dem Umsatzanteil eines einzigen Herbstmonats. Für den März ist angesichts des Wintereinbruches mit einer Korrekturbewegung bei der Umsatzentwicklung zu rechnen, die sich auch im kumulativen Ergebnis auswirken wird.

Diese vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Daten bestätigen die aus der monatlichen Konjunkturumfrage des ZDB erkennbaren günstigen Einschätzungen zur Konjunkturlage in der Bauwirtschaft im Frühjahr 2018.

In den einzelnen Sparten zeichnet sich folgende Entwicklung ab:

Der Umsatz im Wohnungsbau liegt für den Meldebereich (Betriebe ab 20 Beschäftigten) per Februar bei 2,3 Mrd. Euro (+27 %). Im gesamten Jahr 2017 lag der Anteil dieses Meldebereiches am Umsatz dieser Bausparte bei 44 %. Er hat sich damit seit 2010 um 10%-Punkte erhöht, was auf die anziehende Neubautätigkeit im Mehrfamilienhausbau zurückzuführen ist. An diesem partizipieren die großen Unternehmen stärker.

Die Baugenehmigungen für Neu- und Umbauten in Wohngebäuden, bemessen nach Baukosten, haben sich gegenüber dem Vorjahr um gut 5 % erhöht. Dabei ist die Anzahl der genehmigten Wohneinheiten insgesamt (Neubau und Umbau) etwas geringer ausgefallen als im Vorjahreszeitraum (- 1.286 WE; -25 %). Das Delta zum Vorjahr ist überwiegend auf Umbaumaßnahmen und die Genehmigung von Wohnheimen zurückzuführen (zusammen – 2.323 WE; -23 %). Maßgeblich dürfte in beiden Fällen sein, dass die Unterbringung von Flüchtlingen weiter nachlassend auf den Wohnungsbau durchschlägt. Im Bereich des Neubaus von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern ist der Bedarf hingegen angestiegen (zusammen + 1.235 WE; +3 %).

Insgesamt bleibt es damit bei einem hohen Niveau der Nachfrage. Das bestätigt auch der Orderzugang der mit 8,3 % über dem Wert des Vorjahreszeitraumes liegt.

Der Umsatz im Wirtschaftsbau liegt für den Meldebereich (Betriebe ab 20 Beschäftigten) per Februar bei 3,7 Mrd. Euro (+14,1 %). Der Anteil dieses Meldebereiches am Umsatz dieser Bausparte liegt bei 80 %.

Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe schlägt sich zu Jahresbeginn die hohe Kapazitätsauslastung in der Wirtschaft nun auch bei der Beantragung von Baugenehmigungen für Fabrikgebäude (per Februar) nieder; (+50 %; bemessen nach Baukosten). Aber auch der Handels- und Logistikbereich benötigt neue Gebäudehüllen (+11 %; bemessen nach Baukosten). Einzig bei den Büro- und Verwaltungsgebäuden verharrt das Genehmigungsverlangen auf Vorjahresniveau.

Im Ordereingang zeigen sowohl der anteilsstarke Hochbau (+9 %) als auch insbesondere der Tiefbau (+33 %) eine hohe Investitionsbereitschaft der gut ausgelasteten Wirtschaft an. Auch wenn das Investitionsbudget für die Schienenwege nach der vorläufigen Haushaltsplanung 2018 etwas zurückgeht, sorgen diverse Großprojekte und das ambitionierte Brückensanierungsprogramm für eine anhaltend hohe Auslastung im Schienenwegebau. Auch der Breitbandausbau wird forciert.

Der Umsatz im öffentlichen Bau liegt für den Meldebereich (Betriebe ab 20 Beschäftigten) per Februar bei 2,2 Mrd. Euro (+8,4 %). Der Anteil dieses Meldebereiches am Umsatz dieser Bausparte liegt bei knapp 83 %.

Der Bund hat die Investitionslinie Verkehr von einem Basiswert der Jahre 2010 bis 2015 von ca. 10,5 Mrd. Euro bis 11 Mrd. Euro von 2017 bis 2019 auf ca. 14 Mrd. Euro hochgefahren. Diese Budgets erreichen sukzessive den Markt und schlagen sich in entsprechenden Steigerungsraten des Umsatzes nieder.
Die seit einem Jahr jeweils gegenüber dem Vorjahresmonat steigenden Order belegen die Initiative der öffentlichen Hand, den Investitionsstau aufzulösen. Mit einem Auftragspolster von +20 % war diese Bausparte in das Baujahr gestartet. Gerechnet auf einen durchschnittlichen Monatsumsatz ergeben sich Reichweiten von über 7 Monaten, ca. ein Monat mehr als vor Jahresfrist.

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Baukonjunktur im Februar 2018: Hohe Nachfrage nach Bauleistungen bringt Bautätigkeit im Frühjahr 2018 schnell in Schwung

Das Bauhauptgewerbe startete mit einem Auftragsbestand von 40,6 Mrd. € in das Baujahr 2018. Dies bedeutet eine Steigerung um ca. 6 Mrd. € bzw. 17 % gegenüber dem Jahresbeginn 2017. Dies war das sechste Jahr infolge eine Steigerung und fast eine Verdopplung des Bestandes zum Jahresbeginn 2012. Die im Januar und Februar 2018 gegenüber dem Vorjahr jeweils weiter gestiegenen Order kennzeichnen eine hohe Nachfrage nach Bauleistungen in allen Bausparten.